WALDORFSALAT

Der kritische Podcast zur Anthroposophie

Salatbar #1 - Lea trifft Katharina

13.07.2023 62 min Team Waldorfsalat

Video zur Episode

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Zusammenfassung & Show Notes

An der Salatbar redet diesmal Lea vom Team Waldorfsalat mit #Exwaldi Katharina (nicht aus unserem Team, sondern eine andere)  über ihren Weg als Mütter und wieso sie ihre eigenen Kinder nicht bei einer Waldorfschule angemeldet haben. Sie erinnern sich an schöne Schulgelände und kuriose Dinge, aber sie reden auch über Gewalt und die Normalisierung von grenzüberschreitendem Verhalten.

 

Zu Katharina:

Katharina kam in den 90er Jahren als Quereinsteigerin in der 3. Klasse an eine Waldorfschule und machte dort dann später auch ihr Abitur. Heute ist sie Mutter von 3 Kindern, die alle keine Waldorfeinrichtungen besuchen.

 

Das Salatbar-Format:

An der Salatbar wollen wir die Möglichkeit schaffen, in einem möglichst sicheren Rahmen Kritisches aus der Welt der Anthroposophie zu erzählen. Wir wollen dem Narrativ der Einzelfälle und des persönlichen Versagens etwas entgegensetzen.

Wir wollen das Schweigen brechen und Worte finden. Wir wollen komplexe Gefühle und Wahrnehmungen validieren und vielleicht ein bisschen sortieren. Dabei können emotionale und schwierige Themen zur Sprache kommen. 

Wir bemühen uns darum, unser Material möglichst sicher und zugänglich aufzubereiten, haben selbst aber keine therapeutische Ausbildung, nur begrenzte Kapazitäten und unseren eigenen beschränkten Erfahrungshorizont. 

 

Bitte achtet auf euch. Ist gerade ein guter Zeitpunkt? Könnt ihr gut für euch sorgen und ggf. danach mit jemandem drüber reden? 

 

Content-Notes:

Gewalt an Kindern: 00:14:55 - 00: 25:34, 00:47:30 - 00:56:03
Mobbing  00:21:10 - 00:25:34

 

Kapitelmarken:

  • 00:00:00 Intro
  • 00:00:47 Heimweggedanken
  • 00:02:47 Begrüßung
  • 00:02:56 Vorstellung #ExWaldi aus dem Team
  • 00:03:31 Vorstellung #Exwaldi Katharina
  • 00:04:06 Thema: Wie kam es, dass wir uns umentschieden haben und unsere Kinder nun doch nicht in die Waldorfschule gehen werden.
  • 00:04:36 Querdenkertum
  • 00:06:13 Will ich das, was ich erlebt habe für mein Kind? Und wenn nicht: Was dann?!? Normale Grundschule?
  • 00:07:54 Waldorfschule als “Heimat”
  • 00:10:52 Zeugnissprüche
  • 00:14:55 Geliebte Autorität, Grenzüberschreitungen, Täterverhalten
  • 00:21:10 Waldorfpädagogik als Inkarnationshilfe, Mobbing
  • 00:25:34 Beziehung von Eltern zu Erzieher_innen/Lehrer_innen 
  • 00:28:39 Versöhnung mit der Grundschule und der Regelkita
  • 00:30:31 Unterrichtsinhalte und wieviel kriegen Eltern mit?
  • 00:32:18 Was von dem was wir gelernt haben stimmt eigentlich? Übergang zwischen Mythen und Fakten.
  • 00:37:19 Schreiben lernen an der Waldorfschule, Heileurythmie, LRS
  • 00:42:23 Kinder nicht einweihen
  • 00:43:54 Gleichförmigkeit, stupide Wiederholungen im Gleichschritt, Fremdbestimmung, Erinnerungslücken
  • 00:47:30 ! (Gewalt an Kindern) Gehorsam, ausrastende Lehrkräfte, Unerbittlichkeit, Strafen, Beschämungen
  • 00:56:03 Destruktive Beziehungen im Waldorfkontext
  • 00:57:30 Der Anspruch an Waldorfschüler_innen einen besonderen Lebensweg zu gehen
  • 00:59:33 Abschlusswunsch von Katharina
  • 01:01:47 Outro



Beratungsstelle(n):

Anlaufstellen für Hörer*innen, die nach dem Hören Gesprächsbedarf haben.

 

DEUTSCHLAND

Die Telefon-Seelsorge ist gebührenfrei und rund um die Uhr unter 0800/111 0 111 oder 0800 111 0 222 erreichbar.

Wer nicht telefonieren möchte, findet auch einen Chat oder kann per Mail kommunizieren: https://online.telefonseelsorge.de

 

Angebot für Erwachsene:

https://www.psychenet.de/de/hilfe-finden/schnelle-hilfe.html

Angebot für Frauen: https://www.hilfetelefon.de/das-hilfetelefon/angebot-im-ueberblick.html

Angebot für Jugendliche:

https://jugendnotmail.berlin

 

ÖSTERREICH

Liste mit verschiedenen Angeboten für verschiedene Zielgruppen

https://www.gewalt-ist-nie-ok.at/de/was-kann-ich-tun-adressen-links

 

Angebot für Jugendlich und auch Eltern - telefonisch, Chat, Online

https://www.rataufdraht.at



SCHWEIZ

Sorgentelefon 143 - Auch Chat und Mailberatung

https://www.143.ch/Beratung/Beratungsangebot

 

Liste mit Anlaufstellen

https://www.lilli.ch/gewalt_schutz



Das Waldorfsalat-Format:
Ein Gast oder eine Gästin mit Expertise, der "Anthroblogger" Oliver Rautenberg als Moderator und zwei #ExWaldi mit Erfahrungen in anthroposophischen Einrichtungen - das sind die Zutaten für unseren Waldorfsalat.
 
Wir möchten uns in diesem Podcast kritisch über Anthroposophie unterhalten. In jeder Folge nehmen wir uns einen anderen Aspekt vor - von der Pädagogik über die Landwirtschaft bis hin zur Medizin und Weltanschauung. 
Wir bringen alle unterschiedliche Motivationen, Vorerfahrungen und Hintergründe mit.
Uns eint der Wunsch nach Aufklärung, die Theorie und Alltagspraxis zusammen bringt.


Allgemeines
Mehr Kritisches über Waldorfpädagogik und Anthroposophie findet ihr auf Twitter, Bluesky und Instagram unter #ExWaldi und #AnthroMeToo. Unter diese beiden Hashtags schreiben   Betroffene in den sozialen Medien über ihre Erfahrungen.
Wir sind gespannt und neugierig auf die kommenden Gespräche.


Ihr könnt uns gerne schreiben:

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Blog von Oliver Rautenberg: https://anthroposophie.blog


Bluesky:

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Lena/Emma: @emmalou.bsky.social (bis 26.02.2024)
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Katharina: @ex-waldi.bsky.social
Lea: @fraulea.bsky.social
Sarah: @veelana.bsky.social


Instagram:

Cosmo: @cosmosophic
Lea: @fraulea
Katharina: @ex_waldi
Lena/Emma: @emmalou_exwaldi (bis 26.02.2024)
Oliver: @anthroblogger
Sarah: @veelana.exwaldi
Steffen: @steff_indi

 
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Transkript

Herzlich willkommen an unserer Salatbar! Schön, dass ihr bei uns seid. Diese Art hier ist ein bisschen anders als die regulären Folgen vom Waldorfsalat. Hier werdet ihr gleich ein Gespräch zwischen zwei Ex-Waldis erleben und eine Person davon ist aus unserem Team. Bevor es aber auch schon gleich direkt losgeht, noch mal ein Hinweis. Wenn ihr selber Ex-Waldi seid, dann schaut bitte vorher noch mal in die Shownotes und Kapitelmarken. Vielleicht findet ihr da ein paar Inhaltswarnungen und wenn es euch mit dem Themen nicht so gut geht, dann hört einfach noch mal an einen anderen Zeitpunkt oder holt euch jemanden dazu, mit dem ihr das zusammen anhören könnt. Und wenn ihr keine Ex-Waldis seid, schaut trotzdem mal rein, dann könnt ihr schon mal sehen, was euch gleich erwartet. Also seid gespannt auf eine ehrliche, zum Teil emotionale und spannende Unterhaltung. Und wenn die Musik ja gleich vorbei ist, dann geht das auch schon direkt los. Hi, hier ist Lea. Ich möchte ein paar Heimwegsgedanken mit euch teilen, die mir noch nach der Aufnahme des Gesprächs gekommen sind. Erstmal will ich klarstellen, dass ich zwar mit einer Katharina geredet habe, es aber nicht die euch bereits bekannte Katharina vom Team Waldorf Salat ist. Also gleicher Name, unterschiedliche Personen. Außerdem hat es mich beschäftigt, wie schnell ich manches beim Erinnern wieder als total normal empfunden habe, was ich jetzt mit etwas Abstand direkt schon wieder eigentlich ganz schön krass finde. Das ist irgendwie beeindruckend und irritierend. Wenn ich gedanklich in der Waldorf bin, dann benutze ich sogar wieder Worte und Phrasen von damals. Es fällt mir dann echt manchmal schwer, so den inneren Abstand wieder herzustellen und bestimmte Dinge korrekt als Gewalt oder Vernachlässigung oder einfach Unsinn zu erkennen und auch so zu benennen. An manchen Stellen haben Katharina und ich auch Dinge einfach so weggelacht. Und das ist für mich total okay, weil ich weiß, woher das kommt. Das ist ein psychologischer Schutzmechanismus, der bei mir schnell kickt. Ich hoffe nur, niemand versteht das falsch. Dieses gemeinsame Zurückerinnern ist halt doch irgendwie komplex. Also so zwischen Eintauchen in die Erinnerungen und in die eigene Kindheit und sich selber dann aber auch als erwachsenen Menschen da nicht so zu sehr drin zu verlieren. Gar nicht so einfach. Beim Schreiben fällt mir das leichter. Da ist einfach ein bisschen mehr Distanz und der Prozess ist langsamer. Katharina und ich erzählen Erfahrungen auf eine Art, wie wir sie noch nie erzählt haben. Und das öffentlich. Das finde ich echt nicht wenig. Die gemeinsame Ex-Valdi-Aufarbeitung ist halt echt ein Community-Effort. Und ich bin gespannt, wo uns diese weiteren Gespräche an der Salatbar mit anderen Ex-Valdi und anderen Menschen aus dem Team noch hinführen werden. Aber hört selbst. Hallo, ich bin Lea vom Team Waldorf Salat und ich sitze heute zusammen mit Katharina an unserer virtuellen Salatbar. Ich bin selber im Waldorf Kindergarten und in der Waldorf Schule gewesen und habe auch im Erwachsenenleben dann noch später sehr viel mit anthroposophischen Einrichtungen zu tun gehabt und für mich war immer klar, dass meine Kinder mal auf die Waldorf Schule gehen werden. Und jetzt so seit ein paar Jahren beschäftige ich mich kritisch mit der Anthroposophie und der Waldorfpädagogik und inzwischen ist für mich ganz klar, dass meine Kinder auf keinen Fall auf eine Waldorfschule gehen werden. Und wie es so von dem einen zu dem anderen kommt, darüber werde ich mit Katharina sprechen. Katharina, stell du dich doch mal ein bisschen vor. Ja, ich bin Katharina. Ich bin auch ein Ex-Waldi. Ich war insgesamt elf Jahre auf Waldorfschule in den 90er Jahren und habe jetzt auch Kinder und war ähnlich wie Lea auch ab einem gewissen Punkt davon dann überzeugt, ich möchte meine Kinder auch in die Waldorfschule schicken und in die Waldorf-Kita und bin mittlerweile auch an dem Punkt, dass ich froh bin, vorher noch die Kurve gekriegt zu haben. Also ich habe sie nicht gesteckt und bin mittlerweile sehr zufrieden mit mit meiner Entscheidung. Genau. Und wir hatten ein bisschen im Vorgespräch so darüber nachgedacht, was eigentlich so das Wesentlichste ist, über das wir jetzt zusammen hier sprechen wollen, weil man könnte ja immer stundenlang über alles mögliche reden. Und wir sind auch vorher schon ins Schwätzen gekommen. Genau. Und wir haben uns dann entschieden, dass das tatsächlich sehr interessant ist, mal zusammen darüber nachzudenken, wie das eigentlich so kam. Also was waren eigentlich die Punkte? Weil sowohl Katharina als auch ich, wir waren beide sehr überzeugt davon, dass das auf jeden Fall die richtige Entscheidung ist. Und was war denn, oder was war denn also bei dir so die ersten Punkte, wo du so ins Grübeln gekommen bist? Also ich habe, ich glaube ähnlich wie viele Ex-Waldis auch, in der Pandemie so ein paar Artikel halt gelesen mit Querdenkertum unter Waldorfschulen und habe dann angefangen, mich immer mehr damit auseinanderzusetzen, unter anderem eben auch über Instagram und hab immer mehr mit den, also wirklich mit den Ohren geschlackert und hab gedacht, das kann doch nicht wahr sein. Also das ist, und ich hab ganz viel von mir, von mir selbst und meiner Jugend und Kindheit selbst entdeckt und meiner eigenen Schulzeit und dachte, ja, genau so war's, ja, genau so war's. Was ich halt bis zu diesem Punkt nie in Frage gestellt hatte. Und hab aber dann eben den Hintergrund dazu gelesen und Steiners, naja, Theorien dahinter. Und eben Dieser Klassiker, der auch schon jetzt, denke ich, öfter auch in den Dokus oder so kam, mit dem fünfte Klasse Geschichtsunterricht "Atlantis". Und das habe ich damals einfach gemacht als Kind. Also das war halt der Unterricht. Wir hatten Geschichte, da kam "Atlantis". Und jetzt, in Rückschau... Du hast auch die Hefte noch, ne? Jaja, genau. Und ich denke halt nur, das kann doch nicht wahr sein. Das ist doch nicht mehr... Und das macht mich im Nachhinein so wahnsinnig wütend. Und da habe ich dann eben angefangen, immer mehr, immer mehr zu lesen, zu recherchieren. Und ich kann auch heute nur noch mit dem Kopf schütteln. Und bin eben froh, dass dieser Moment der Aufarbeitung genau da kam, in dem Moment, bevor ich sozusagen die Kinder auf die Schule schicken konnte. Es gibt ja in diesem Waldorfschule-Ja-oder-Nein, gerade als Ex-Waldi oder überhaupt als ehemalig auf der Waldorfschule gewesenes Elternteil, Ja, so zwei Aspekte. Das eine ist, will ich das, was ich erlebt habe für mein Kind? Und das andere ist, wenn ich das nicht will, was machen wir dann? Und dann war das für mich auch eine ganz große Hürde, dass in dem Moment, wo für mich schon klar war, Waldorfschule will ich eigentlich nicht, Aber die Angst vor der "bösen Staatsschule" war völlig irrational und total groß. Und ich musste da echt Arbeit reinstecken, mich überhaupt erst mal mit Grundschule zu beschäftigen. Also was ist Grundschule eigentlich heute? Und was war da eigentlich meine Erwartung, wie das wäre und wie hat sich das irgendwie weiterentwickelt? Wie hast du das gemacht? Du bist ja da schon einen Tacken weiter. Ich bin einen Tacken weiter. Du bist ja schon eine Schulkindmutter. Genau, ich habe zwei Schulkinder und ein Kita-Kind. Ich hatte tatsächlich, das ist vielleicht als Hintergrund, die sind bei mir sowieso erstmal auf die Regelschule gegangen, weil wir da, wo wir gewohnt haben, kam für mich jetzt Waldorfschule nicht in Frage. Ich hatte dann eben von einfach aus logistischen Gründen und so weiter. Ich hatte Aber immer im Kopf, Waldorfschule ist trotzdem die bessere Alternative. Jetzt sind sie halt hier auf der Grundschule, ist ja alles ganz nett, und guck mal, die süßen Bildchen, und guck mal, was die heute gemacht haben. Eigentlich ganz schön, aber es ist halt nur wieder mal "Staatsschule". Und dann hatte ich eben vor ein paar Jahren, kurz bevor ich eben mit dieser Aufarbeitung angefangen habe, den Gedanken, ich lasse meine Kinder wechseln auf die Waldorfschule, die ich quasi kenne und die ich so heimelig finde, die am Wald liegt und ganz schönes Gelände. Und dachte halt, ich will ihnen Heimat bieten. Das ging auch ein bisschen einher mit dieser Corona-Geschichte. Das war wirklich sehr verzahnt, weil ich nämlich in dem Moment auch gemerkt habe, ich brauche selber irgendwie Heimat. Ich fühle mich so alleine, weil man dann auch Quarantäne oder Lockdown irgendwie da immer so sitzt als Kernfamilie und sich aber so allein fühlt. Und dann wollte ich zurück zur Familie. Also wir wären umgezogen, wollte die Kinder auf die Schule schicken, auf die Kita und dachte so, das ist total romantisch und total heimelig und ich hatte es doch auch gut. Und das war so der Plan. Sie sind in der Weile immer noch auf der Regelschule gewesen. Und als ich dann angefangen habe, das aufzuarbeiten und mir gedacht habe, ja heimelig, schön und gut, aber was wird gleichzeitig mitverkauft, konnte ich immer mehr sehen, Regelschule ist schon auch in Ordnung. Also ich will damit nicht sagen, dass da alles gut läuft, im Gegenteil. Wir wissen alle, dass unser Bildungssystem verbesserungswürdig ist, aber ich kann das mittlerweile viel positiver annehmen und halt auch sehen, wie viel engagierte Lehrer und Lehrerinnen da sind und wie gut es meinen Kindern da geht. Klar, also das Schulgelände auch an meiner Schule war bombastisch. Das würde ich allen Kindern gönnen. Also das ist halt auch so ein Stück, glaube ich, dass man sich da manchmal gar nicht so dessen, wenn man da so hingeht, dessen bewusst ist, ja was man da für einen Schatz hat, der ja aber eigentlich, also okay, die Anthroposophen legen Wert auf so ein Schulgelände. Auf der anderen Seite ist es halt auch nur ein Gelände erstmal. Und eigentlich sozusagen mit dem, dass ich meinen Kindern so ein Schulgelände gönnen würde, geht aber einher, dass sie halt jeden Morgen auch einen Morgenspruch und ab der zweiten Klasse einen Zeugnisspruch aufsagen müssen. Und das ist halt eine Abwägung, wo ja, wo viele irgendwie, finde ich, auch immer so sagen, ja, aber es gab doch auch was Tolles an der Waldorfschule. Und man hat ja natürlich auch schöne Erinnerungen. Irgendwie. Wir haben ja unsere ganze Kindheit und Jugend da verbracht. Also das wäre ja, wenn wir da nicht auch schöne Erinnerungen hätten, teilweise einfach auch trotz Waldorf, ne, einfach weil Kinderfreundschaften, ne, so. Das wäre ja dann auch echt schlimm. Also das finde ich ist schon auch irgendwie für mich ganz selbstverständlich, dass es da auch einfach ganz tolle Sachen gibt, aber dass mir halt nicht klar war, mit was man sich die erkauft sozusagen. Oder du kannst sie halt nicht loslösen von dem, was halt ansonsten auch noch unter Waldorf läuft und was ich auch nicht so richtig wusste. Also für mich war glaube ich echt, ich hacke da ja immer so drauf rum, aber dieses Umdeuten oder Anderssehen dieser Zeugnissprüche war für mich zum Beispiel ein ganz krasser Punkt, weil ich die als so etwas ganz Normales, ja klar macht man, gehört ja dazu und irgendwie da nicht weiter darüber nachgedacht habe, Also die Zeugnissprüche, ich sage vielleicht mal kurz, wie das funktioniert. Also man kriegt halt mit dem Zeugnis, das man nicht lesen darf, kriegt man aber ein Gedicht von der Lehrkraft. Und die sind unterschiedlich, sage ich mal, moralisch oder leichter oder schwerer zu entziffern. Aber das ist sozusagen das Zeugnis, was man kriegt oder an denen soll man dann wachsen. Und die sagt man dann im darauf folgenden Schuljahr einmal die Woche vor der Klasse auf. Und da gibt es ein bisschen unterschiedlich, wie, also ob man einzeln nach vorne geht oder da alle, die am gleichen Tag das vorsagen, gemeinsam vorne stehen oder so. Das ändert sich so ein bisschen, aber der Grundsatz ist, man sagt das alleine, seinen eigenen Spruch alleine vor der Klasse auf. Und klar ist das irgendwie unangenehm, aber irgendwie war es einfach so normal, dass ich da auch nicht weiter darüber nachgedacht habe. Und wenn ein Kind da sichtlich es ihm nicht gut ging, dann hat man das halt auch ignoriert, weil man wusste, ja, es ist gut gemeint und das ist gut fürs Kind. und dieses Kind braucht das jetzt. Und irgendwie, wenn jemand da rumgehampelt hat, dann war man genervt, weil dann musste der das nochmal sagen und nochmal sagen. Und ich war innerlich immer solidarisch mit der Lehrkraft und nicht mit dem mit dem Kind, weil natürlich meine Klassenlehrerin auch oder ich auch wiederum sozusagen von der Gunst meiner Klassenlehrerin in meinem Wohlsein in der Klasse über acht Jahre, auch wenn die bei mir öfter gewechselt haben, aber so von der Idee her einfach auch abhängig war. Und das ist irgendwie was, wo für mich nochmal so ganz klar wurde, irgendwie das kann man nicht auf eine gute Art machen. Das ist eine Vorlage für Mobbing. You single one out. Also man nimmt sich einen aus der Gruppe, der muss was machen, der wird teilweise korrigiert. Alle gucken, also die ganze Aufmerksamkeit ist auf diesem Kind und sagt auch noch am besten was über sich selber aus, wo er seine eigenen oder sie ihre eigenen Schwachpunkte hat, irgendwie. Zu langsam. Bei mir war es dann sich zu schwierig einordnen oder zu flüchtig sein oder so. Also man hört das ja irgendwie auch raus und jede Woche wieder. Und ich kann mir halt heute kein Szenario mehr vorstellen, wo man das gruppendynamisch safe verpackt. Und das gehört halt bei jeder Waldorfschule dazu. Und natürlich kannst du mehr Glück haben mit einer Klassenlehrerin und dein eigenes Kind kriegt vielleicht einen älteren Klassenspruch. Aber das war für mich auch sowas, wo ich dachte, ich möchte das bitte für meine Kinder nicht. Ich finde das nicht gut. Ich möchte das bitte nicht." Ja, kann ich total nachvollziehen. Ich habe bei mir sozusagen mit den Zeugnissprüchen das Problem, ich finde meine Zeugnisse nicht. Meine Mutter sagt, sie hat sie auch nicht. Ich habe keine Ahnung mehr. Ich hätte sie gerne mal wieder gelesen, um einfach nochmal… Siehste, ich habe die Zeugnisse, du die Hefte. Genau, ich habe diese tonnenweise Hefte noch. Ich habe tatsächlich… Ich verpiss mich nicht. Vielleicht finde ich sie nochmal irgendwo in irgendeiner Kiste. Weil ich nämlich auch ganz gerne in der Reflexion mir die noch mal angeguckt hätte und überlegt hätte, wie ich mich da gefühlt habe, als ich die aufsprechen musste. So jetzt in der Rückschau weiß ich, ich hatte damit nicht so viele Probleme, weil ich hatte auch nicht so viele Probleme, mich vor die Klasse zu stellen. Ich war auch eigentlich recht beliebt. Ich war jetzt kein Kind, was dafür gemobbt wurde oder so. Ich weiß aber eben auch, wie du schon sagst, ich erinnere mich gut an andere Kinder, die da vorne standen, die vielleicht sich überhaupt nicht getraut haben, die ganz leise geredet haben und es noch mal sagen weil sie zu leise waren. Oder wie du gesagt hast mit dem Hampeln, da muss ich auch sagen, dann gab es einen, der hat immer rumgehampelt, dann musst du es noch mal sagen. Und alle Kinder waren genervt. Im Prinzip wurde durch diese Klassendynamik das Problem schon eher gelöst. Der Lehrer musste nichts machen, sondern die Kinder haben den Mitschüler blöd angeblufft, weil er jetzt so viel Zeit vergeudet. Und dieses Solidarischsein mit dem Lehrer kann ich auch total nachvollziehen. Ich war 2 Jahre auf einer Regelschule auf einer Regelschule und bin in der dritten dann auf die Waldorfschule gekommen und hatte dann bis zur achten eben denselben Lehrer und der war absolut geliebte Autorität. Also der war ein Ur-Anthroposoph würde ich jetzt im Nachhinein sagen und er war aber ein bisschen so Papa. Also wir haben den teilweise auch wirklich ein bisschen so genannt und im Nachhinein denke ich, das ist sau gefährlich, gefällt mir eigentlich gar nicht. Ich möchte nicht, dass meine Kinder ihren Lehrer Papa nennen. Und seine Gunst war super wichtig für mich. Also ich habe mich auf jeden Fall in diese Riege eingefügt in dieses Liebsein und Stolz machen und so. Und andere haben dann die Variante gewählt rebellisch sein und aufmucken. Meins war auf jeden Fall die schönsten Epochenhefte malen und zeichnen und dafür dann ein Lob bekommen. Und genau, also wenn ich das so angucke in der Rückschau, möchte ich diese Art von Beziehung von meinen Kindern zu einem Lehrern nicht haben. Da bin ich froh, dass ich da anders entschieden habe. Ja, das ist mir auch aufgefallen. Es gibt ja eine Studie, und ich vergesse immer, wie sie präzise heißt. Sie heißt irgendwie sowas "Biografien von Waldorfschülern", aber immer nochmal ein bisschen anders. Oder "Lebens" irgendwie. Naja, auf jeden Fall von von Randol unter anderem, der mehrere von diesen Studien gemacht hat. Und da gibt es auch ein Kapitel über Klassen, also das Verhältnis zur Klassenlehrkraft. Und da wird das auch, aber halt finde ich, ziemlich unkritisch gesagt, dass das halt sozusagen tatsächlich so wie ein drittes Elternteil ist. Und dass das so auch als positiv hervorgehoben wird, dass man sich auch später noch an die Klassenlehrerin oder den Klassenlehrer wendet, wenn man einen Sterbefall in der Familie hat oder wenn irgendwas Schlimmes passiert. Für mich jetzt von außen drauf geguckt, mit dem Wissen, was ich jetzt habe, auch zum Thema Gewaltprävention, ist das halt super gefährlich. Und wenn man sich dann noch so was durchliest, also als ich diese Reportage über den Lehrer in Schwäbisch Hall mit dem sexuellen Missbrauch gelesen habe, ich fand das so gruselig, weil ich beim Lesen immer das Gefühl hatte, dass ganz andere Schule, bei uns gab es auch keinen Zirkus oder sowas, bei denen eine große Rolle gespielt hat, aber es hat sich alles so vertraut angefühlt, die Art des Redens, die Art des Miteinanderumgehens, dass man irgendwie auch stolz darauf ist, dass man halt ein persönliches Verhältnis hat, dass man bei Lehrern ein Gartenfest macht oder irgendwie in den Schulferien mit den Lehrern doch noch eine Radtour oder also dass das sozusagen das persönliche Verhältnis und das professionelle Verhältnis sich total vermischen und dass das halt auch, also es ist natürlich auch gut, eine gute Beziehung den Lehrer oder der Lehrerin zu haben. Das wird ja auch heute außerhalb von Waldorf irgendwie so gesagt, also dass man halt besser lernen kann, wenn man eine gute Beziehung hat. Aber die Art der Beziehung in der Waldorfschule oder die vielen Beziehungen, die es da gibt, finde ich, dass die oft sehr grenzübergreifend sind oder dass sich Grenzen unheimlich vermischen und dass das häufig gar nicht mehr klar ist irgendwie, weil alle sich sowohl drinnen als auch draußen sozusagen treffen. Also, dass Private mit dem Schulischen sich immer wieder auch vermischt. Und dann so Sachen, wie die da beschrieben werden, dass plötzlich irgendwie Kinder bei einem Lehrer übernachten, dann auch nicht komisch sind, weil es an ganz vielen anderen Stellen schon ähnliche Situationen gab, die auch irgendwie so sind. Und ich weiß, dass ich früher, wenn ich so amerikanische Filme oder so was geguckt habe, und es dann so Situationen gab, wo es so ganz streng war, dass irgendwas nicht sein durfte, Also, dass man da nicht alleine ein Gespräch haben durfte hinter geschlossenen Türen zwischen einem Chef und einer Mitarbeiterin. Ich immer sage, was ist das für ein Quatsch? Und mittlerweile, klar, ich finde das in Amerika ist das sicherlich wahrscheinlich auch einfach übertrieben. Und trotzdem ist es so, dass ich da inzwischen eine gewisse Art Respekt davor habe, weil ich denke, es geht ja auch immer einfach um den Schutz derer, die da in ihrer Machtposition sehr ausgeliefert sind. Und ich glaube, dass es durchaus so ist, dass sich das auch in mein späteres Leben reingezogen hat, dass ich sehr schlecht darin bin zu erkennen, wo sind eigentlich Grenzen im Miteinander und wo werden Grenzen überschritten und was ist eigentlich eine gesunde, professionelle Beziehung und woran erkenne ich das? Und irgendwie auch so als Frau in Situationen, wo ich glaube, ich das durchaus schwierig finde, irgendwie da zu unterscheiden, was ist eigentlich Täterverhalten? Das ist, finde ich, was, das ist so in der DNA der Waldorfschule drin, weil das ganze Konzept mit dieser geliebten Autorität einfach darauf aufbaut, dass du halt nicht eine rein professionelle Beziehung hast. Also auch das, was so beschrieben wird mit dem, dass teilweise die Klassenlehrer*innen sich dann abends mit den Engeln der Schüler*innen ver... Ich finde das super übergriffig. Also egal, ob man jetzt dran glaubt, dass das funktioniert oder nicht, Aber allein, dass sich jemand abends hinsetzt und sich mit mir verbindet, ohne vorher zu fragen. Wenn ich daran glaube, dass das eine Wirkung hat, dann ist das übergriffig. Ja, total. Wenn ich sage, dass das Quatsch ist, dann brauche ich das nicht machen. Aber ich mache es ja, weil ich daran glaube. Und ich habe da nicht vorher Zustimmung gefragt, ob ich mich mit deinem Engel verbinden darf. Das ist halt super creepy und das ist so normal einfach. Und das ist tatsächlich irgendwie... Und ich hab aber, jetzt bin ich ganz viel am Labern, aber ich hab andersrum dann wiederum, ich sag mal, reguläre professionelle Beziehungen häufig als sehr unterkühlt empfunden. Ja, total, das stimmt. Also dieses, wo die normalen Grenzen eingehalten wurden, dann denkt man immer so, mag der mich jetzt nicht oder so? Das stimmt. Aber ich hatte noch einen Gedanken zu dem, was du davor gesagt hattest, mit diesem Verbinden in den Engeln und so weiter. Da spielt ja immer mit rein, dass davon ausgegangen wird, dass diese Waldorf Lehrkraft, vor allem wenn sie sehr anthroposophisch geschult ist, so ein magisches Wissen hat und das Kind besser erkennt als das Kind sich selbst. Und dazu beitragen muss, dass es sich besser entwickelt und in seiner Reinkarnation besser vorankommt. Und das find ich auch schon so creepy und total daneben, weil ganz oft werden die Kinder ja dann in diese Temperamentenschubladen gepackt und nach irgendwelchen Kategorien eingeordnet, von denen sie glauben, dass das jetzt das Richtige ist. Und dabei wird überhaupt nicht das Kind angeguckt. Also, es wird überhaupt nicht das Individuum gesehen, sondern es wird einfach gesagt, "Ach, guck mal, der ist aber ein bisschen langsam im Schreiben, das ist halt ein Legas-Dinika." "Flegmatiker" könnte auch sein. Aber wenn man langsamer ist, weil man sich schwer tut. Aber nein, "Flegmatiker" meine ich. Ja, ich war so flüchtig. Ich war halt, sagen wir mal, ruinisch. Deswegen habe ich so tausende Rechtschreibfehler gemacht. Und das Lustige ist, meine Mutter sagte... Und ich habe dann so einen Zeugenspruch gekriegt, dass ich sozusagen nicht so flüchtig sein soll. Dass du dich setzen sollst. - Ja. Meine Mutter sagt, ich bin ganz klar Melancholikerin. Gleichzeitig bin ich aber in der Klasse wahrgenommen worden, wie der Sonne scheint schlechthin, wo ich mir denke, Das müsste dann eher sanguinisch sein. Aber gut, ich glaub auch nicht an diese Kategorien. Aber ich bin im Nachhinein auch wieder, wenn ich jetzt auf meine eigenen Kinder anschaue, bin ich total froh, dass da kein esoterischer, hellsehender Anthroposoph ist, der meint, meine Kinder zu erkennen und dann dementsprechend zu behandeln. Weil ganz ehrlich, wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, bin ich jetzt im Nachhinein davon überzeugt, dass manche der Kinder, denen es nicht gut ging in der Klasse, Und das hat der Lehrer überhaupt nicht unterbunden. Und dass ich glaube, dass er der Überzeugung war, dass das wichtig für die Kinder ist, dass die gemobbt werden. Und das ist auch etwas, womit ich heutzutage noch krass zu knabbern habe, weil ich mir immer denke, ich hätte doch irgendwas tun müssen. Und ich hatte auch manchmal so Phasen, wo ich dann gedacht hab, ich muss mich jetzt mit diesem einen jungen befreunden, der es so schwer hat, um irgendwas Gutes zu tun, weil der hat's so schwer. Und hab dann trotzdem irgendwann gemerkt, ich kann mich mit ihm nicht befreunden, Ich mag, das kommt halt auch vor. Aber dieses Unrecht, das haben wir, glaub ich, schon gespürt als Kinder. Und trotzdem hat man diese Autorität nicht infrage gestellt. Und im Nachhinein, wenn ich denke, meine Kinder wären in solchen Settings, das wär grausam für mich, das wär ganz, ganz schlimm. Und irgendwie ist es, wenn man Kinder hat, noch viel schlimmer. Man möchte eigentlich den Kindern ... Also, ich denke immer so, dass ich das alles erlebt habe, ist okay, ich kann damit arbeiten jetzt, erleben müssen. Also ich meine, es gibt natürlich auch in allen anderen Einrichtungen und Gruppen, wo Kinder zusammenkommen, irgendwie immer die Gefahr, dass irgendwie Kinder gemobbt werden. Ich glaube, der Unterschied ist tatsächlich einfach nochmal die Perspektive darauf, inwieweit so was das Schicksal eines Kindes ist und das halt auch ein Stück weit karmisch bedingt ist. Und damit sind wir auch wieder ein bisschen mit dem, dass das halt nicht einfach nur zufällig irgendein Klassenlehrer ist, den man halt gekriegt hat, weil irgendwie auf der Liste man irgendwie da stand und an der Grundschule man irgendwie der Lehrkraft zugeordnet wurde. Also das ist ja so, glaube ich, die normale Wahrnehmung. Man kriegt halt random jemand und dann hat man halt Glück oder Pech, sondern an der Waldorfschule, erstens suchen die sich ja ihre Kinder sozusagen aus, ihre Schüler*innen und zweitens wird das dann als Schicksalsgemeinschaft geframed und dadurch hast du nochmal auch als Lehrkraft, bist du ja sozusagen schicksalsmäßig mit diesem Kind verbunden. Und das macht, finde ich, einen ganz anderen Impact. Das verändert mein Gefühl zu so einer Beziehung. Das ist tatsächlich auch irgendwie was. Ich weiß nicht, wie es dir da ging, also ich habe festgestellt, dass ich es teilweise, also meine Kinder waren ja zwischendurch anderthalb Jahre auch im Waldorfkindergarten. Das war in der Pandemiezeit dadurch, war das kürzer. Weil das halt natürlich oft die auch nicht da waren. Aber ich habe in der Zeit gemerkt, dass ich da das Gefühl hatte, ich weiß, wie die Beziehung zu den Erzieher*innen da funktioniert. Und zwar sehr hierarchisch. Ich habe das damals nicht so empfunden. Aber das hat mir durchaus eine Art Wohlgefühl sozusagen gegeben, weil ich so das Gefühl hatte, ich wusste, wie es funktioniert. Ich weiß, wie ich mich verhalten muss. Man mischt sich nicht ein als Eltern, nicht großartig oder regt sich nicht über Kleinigkeiten auf. Ich weiß noch nicht mal, ob das wirklich von mir erwartet wurde, aber ich hatte das Gefühl, dass ich diese Rolle gegenüber einer anthroposophischen Pädagogen, einer Person, irgendwie, dass ich die vertraut anfühlt. Auf der anderen Seite ist es so, dass ich jetzt oder auch schon davor in den Kitas, in den Regel-Kitas, in denen meine Kinder sind, oft eigentlich überfordert bin, weil der Kontakt dort zu den Pädagog*innen so normal ist auf eine Art. Und ich immer hin und her geschmissen bin zwischen irgendwie, reden wir jetzt als normale Menschen miteinander, Was haben wir hier eigentlich gerade wieder für eine Ebene? Und da ganz oft wirklich was erstaunt war, wie sehr die für die Kinder denken und auch in individuellen Lösungen für die Kinder da sind und Ausnahmen möglich machen. Und so, dass ich da tatsächlich irgendwie eher so das Gefühl hatte, wir sind ein Team für das Kind. Und vorher ich eher so das Gefühl hatte, Da ist ein Experte für mein Kind und ich muss irgendwie, meine Rolle ist auf jeden Fall irgendwie da unten drunter. Und es ist dann gar nicht so einfach, wenn ich dann sehe, dass die Bedürfnisse meines Kindes mit den Bedürfnissen der Waldorfpädagog*in irgendwie clashen. Was mache ich dann eigentlich? Und das ist ja auch das, was viele Eltern, glaube ich, dann auch haben. Also wie lange guckt man zu? Wie lange lässt man sich irgendwie, ja, ja, wir finden noch eine Lösung oder so, wie lange lässt man sich hinhalten? Und am Ende ist, glaube ich, in den allermeisten Fällen, dass man halt geht, so wie ich dann halt auch. Nur bevor wir da aus der Waldorf-Kita gegangen sind, musste ich für mich erst mal klar haben, dass Regelschule für mich okay ist. Also, dass Grundschule okay ist. Das heißt, ich konnte da erst kündigen und gehen irgendwie, als ich mich mit der Grundschule versöhnt hatte. Du musstest dich ja quasi ein bisschen im Vorfeld mit der Grundschule versöhnen, ohne zu wissen, wie's für deine Kinder ist. Bei mir war das eigentlich durchweg immer positiv überrascht werden durch die Grundschule und durch die Lehrer und Lehrerinnen. Also, was ich da jetzt ... Den Gedanken, den ich dazu noch hatte, abgesehen davon, dass ich mit Waldorf Kita keine Erfahrung hab, Ich war schon mal auf Kita und hab meine Kinder nicht draufgesteckt. Aber in Bezug auf ganz normale Kita hab ich halt nur positive Erfahrungen. Wir haben eine wirklich tolle Kita, die ist sehr bedürfnisorientiert. Ich weiß z.B. jetzt noch viel mehr zu schätzen, dass die Kinder sich hinlegen mittags, und wenn sie nicht schlafen können, dürfen sie wieder aufstehen. Alle legen sich erst mal hin, dann gucken die Erzieher nach 20 Minuten, wer ist nicht eingeschlafen, oder wie auch immer, und kann schon mal ein bisschen snacken oder was auch immer. Ich hab denen ein paar Mal gesagt, dass ich das super zu schätzen weiß und dass ich das so toll finde, dass die Kinder individuell betrachten und Lösungen suchen für die einzelnen Kinder. Und nicht, dass es klar ist, das Kind muss schlafen, weil die anthroposophische Erzieherin oder der anthroposophische Erzieher weiß, dass das wichtig für die Entwicklung des Kindes ist. Und da fallen an allen Seiten die einzelnen Individuen runter. Und das kann einfach nichts, egal von was du ausgehst, ist immer für alle Menschen gleich. Also das ist absurd. Egal welche Thesen, Theorien oder so du sonst hast, es funktioniert nie für alle. Und alleine dieses Dogmatische, was da ist in der Anthroposophie, ist von Grund auf falsch. Da brauchen wir gar nicht drüber nachdenken, was eigentlich Steiner überhaupt gesagt hat, dass man überhaupt denkt, dass das richtig sein könnte. Aber dass das alles nur absurd ist von vorne bis hinten, dass da ein einzelner Mensch sich irgendwie komische Dinge ausgedacht hat. Aber wie gesagt, ich glaube, nichts ist immer für alles. Eine starre Form ist richtig für alle. Und die halten sich halt schon sehr noch an diese Strukturen, glaube ich. Naja, zumindest in allem, wo es einfach auch formal ist. Also, welche Farbe die Klassenzimmer haben. (lachen) Welche Inhalte. Ja, und welche Inhalte wann zu sind. Wenn wir über Inhalte sprechen, sag mal, weil du hast ja auch deine Hefte noch, sag doch mal ein bisschen was zu dem, wie du inzwischen irgendwie vielleicht auch im Vergleich zu dem, wie deine Kinder jetzt lesen und schreiben lernen oder sowas, wie du vielleicht auch gefühlsmäßig oder so, so die Inhalte bewerten würdest. Also die Inhalte, das ist absurd, also wirklich unfassbar absurd, wenn man das vergleicht mit dem, was die heute lernen. Das Lustige ist, ich weiß halt auch, wie die Anthroposophen argumentieren würden, Wenn ich sage, guck doch mal, was die da lernen. Dann sagen die, das ist nicht wichtig, das ist nur reines materialistisches Wissen. Darum geht es nicht nur, das Kind muss auch anders lernen. Deswegen rechtfertigen die ja diese ganzen absurden Epoche-Enträge. Was ich als Mutter so gut finde bei der Regelschule, ist, du weißt genau, was die gerade lernen. Die haben ihre Hefte, ihre Arbeitsbücher. Du kannst, wenn das Kind Hilfe braucht, einfach mithelfen. weil du siehst, was da gerade dran ist. Wenn ich mir meine Epochenhefte anschaue, das ist, also, du könntest als Elternteiler überhaupt gar keinen Input zu geben, weil du weißt gar nicht, was sie jetzt da gerade gelernt haben. Und ich habe, als ich diese Epochenhefte mir durchgeguckt habe, ich habe jetzt noch nicht alle durchgelesen, aber schon viele, weiß ich noch ganz genau, dass halt die Epochenhefteinträge ein Teil waren, aber ganz viel wurde ja einfach mündlich erzählt. Und das ist nicht immer im Epochenheft gelandet. Zum Beispiel Atlantis, habe ich nur eine Seite mit Atlantis, schön gestaltet mit Wachsmal oder was auch immer das alles. Nee, Wachsmal war's, glaub ich, fünfte Klasse. Nicht mehr, aber halt mit dem Schleier und so, ne? Jaja. Ah ja, da haben wir dann so, das war mit den Polychromos dann schon. Wir haben dann das so angespitzt. Den Spitzerdreck, ne? Und dann mit der Anspitze dann so, ja genau. Spitzerdreck zum Schleiern. Genau. Weil dies erkennen sich wieder. Genau, und da weiß ich halt, da steht jetzt nicht viel über Atlantis selbst in der Schriftform. Aber erzählt wurde uns natürlich viel, viel mehr. Und das heißt, du kommst nach Hause als Kind und fragst die Mutter, wie war's in der Schule? Gut. Mehr kommt dann ja bei vielen Kindern nicht. Aber du weißt als Elternteil nicht, dass der jetzt gerade oder die, dein Kind, jetzt gerade irgendwie zwei Stunden über Atlantis gehört hat. Und das halt auch noch glaubt. Weil du sitzt in der fünften Klasse natürlich im Unterricht und denkst, das, was dir erzählt wird, ist die Wahrheit. Und ich hatte da auch schon mal ein krasses Streitgespräch, weil mir gesagt wurde, du musst doch nicht glauben, dass alles, was so erzählt wird, die Wahrheit ist. Es ist doch auch die Historie, da wissen wir doch auch nicht, ob alles stimmt. Und dann habe ich irgendwie, erst wollte ich der Person so zustimmen und sagen, ja stimmt, natürlich wollen wir immer wissen, ob irgendwelche Daten aus der Geschichte richtig sind. Und dann habe ich aber gedacht, nee, weil ich glaube, dass normale Geschichtssammlungen, da werden verschiedene Quellen genommen und geguckt, berichten die dasselbe über irgendein Thema in der Vergangenheit. Und wenn die so einigermaßen übereinstimmen, denke ich, wird dann gesagt, da und da ist das und das passiert. Und das ist dann meiner Meinung nach ein Fakt und den glaube ich dann auch. Keine Ahnung, 30-jähriger Krieg oder sonst was. Aber das ist ein Unterschied, ob du da vorne stehst und irgendeine Fabel von Atlantis erzählst und behauptet, das ist genauso valide und genauso richtig, wie wenn du jetzt über den Zweiten Weltkrieg redest. Und das ist es einfach nicht. Und deswegen komme ich mir im Nachhinein total verarscht vor, weil ich überhaupt nicht weiß, was von dem, was ich als Schülerin gelernt habe, eigentlich faktenbasiert ist. Und was halt irgendwelche komischen Fabeln sind. Und was halt wieder auf Rudis Mist gewachsen ist oder was auch immer. Und das, finde ich, ist ein total großes Problem. Und da bin ich total froh, den Kontrast zu sehen. Regelschule, da werden halt quasi Fakten gelernt. Da kann man sagen, es ist ja alles so trocken und so dröge. Aber ich meine, Phantasie und alle anderen Geschichten kommen noch genug vor im Leben. Aber ich bin froh, dass die Kinder normale, faktenbasierte Dinge lernen. Also ich glaube, für mich ist es auch nochmal so, dass ich heute denke, man hat als Kind ein Recht darauf, zumindest den Stand der Wissenschaft zu der Zeit erklärt zu kriegen. Es hat sich sicherlich in der Forschung, auch in der Geschichte, Früher dachte man, die Wikinger haben die Hörner am Helm und heute weiß man, dass das nicht so war. Aber auf dem Stand, oder auf dem aktuellen Stand, das unterrichtet zu kriegen, was Stand der Dinge ist, das ist Atlantis nicht. Und auch da ein Unterschied. Und das war für mich auch so dieses, was ist der Unterschied zwischen den Nibelungen, wo man ja eigentlich so einen Übergang hat von "Okay, Edda, das ist noch Götterwelt, das war mir schon klar, das ist irgendwie eher so ein Bereich Märchen, Bibelgeschichten und so. Aber dann kommst du zu den Nibelungen und das ist ja schon dann so quasi Geschichte, aber es sind auch Heldensagen. Also da wird das schon unklarer und dann gehst du irgendwie noch weiter und dann haben wir irgendwie diese Biografien von Alexander dem Großen und irgendwie sowas gehabt. Und dann ist das ja ein echter Mensch und trotzdem kriegst du das erzählt, genauso wie die Heldengeschichte von Siegfried. Es macht keinen Unterschied. Und so geht das dann irgendwie weiter. Und es gibt nie einen reflektierenden Punkt, wo man irgendwie das mal sortiert, sag ich mal. Also von der Fiktion zum Fakt, sozusagen. Das stimmt, das ist total vermischt, ne? Das ist auch wirklich so. Es ist einfach, weil die Anthroposophen das, glaube ich, als gleichwertig sehen. Für die ist es dann ... Wer an Dinge glaubt, die jemand geschaut hat ... Sorry, aber ... Das war doch Rudi. (Sie lachen.) Das war doch der große Rudi. In der Akasha-Chronik. Und wenn die Akasha-Chronik genauso viel wert ist wie Ausgrabungsfunde, dann wird es halt schwierig. Und das ist halt, selbst wenn das nicht so vordergründig draufsteht, Dadurch, dass die, und das meinte ich vorher nochmal mit der Struktur, die Epochen sind so aufgebaut. Die Epochen folgen den Vorstellungen des Doktor Woody. Ja, genau. Und egal, in welcher Waldaufschule du bist, die Reihenfolge wird genauso sein. Genau, der Lernplan. Und insofern, ja, kann man es nicht ohne. Und natürlich kann man Glück haben und jemand unterrichtet das vielleicht ein Stück weit anders, Aber die Verknüpfung zu, in welcher Jahrgangsstufe man auf welche Art, genau, welche Inhalte vorgesetzt kriegt, das basiert halt auf der allgemeinen Menschenkunde und ist unverrückbar wahr. Und das ist halt so ein bisschen da das Problem. Ich wollte noch eine Sache, wo ich mich als jemand mit Leserechtschreibschwäche, die ich das aber erst seit ein paar Jahren, seit drei Jahren oder so weiß, Und vorher dachte ich, ich bin einfach immer nur zu flüchtig. Und hab mich einfach nicht genug angestrengt. Schreiben lernen. Weil das hast du jetzt ja auch irgendwie an der Grundschule erlebt. Und da habe ich mich jetzt auch in letzter Zeit nochmal so mit beschäftigt. Und wo ich auch dachte, ey, wir wissen heute einfach so viel mehr auch über wie Gehirne Dinge verarbeiten und so. Also wir sind einfach auch zu meiner, verglichen zu meiner Schulzeit, einfach echt einen Tacken weiter gekommen. Und das, wie es an der Waldorfschule unterrichtet wird, widerspricht dem einfach irgendwie. Und das ist zum Beispiel auch was, als ich das geschnallt habe, dachte ich auch so, ich will auch das Risiko nicht eingehen, dass meine Kinder, ich weiß nicht, ob die meine Veranlagung dazu haben oder nicht, oder womit das zusammenhängt. Ich weiß auf jeden Fall, dass die Art, wie ich das unterrichtet gekriegt habe, das Risiko deutlich erhöht und da halt auch nicht drauf reagiert wurde. Und das war halt auch sowas, wo ich dachte, ich hab da keinen Bock drauf. Ich will, dass meine Kinder bitte lesen und schreiben, auf eine Art lernen, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass sie diese Kulturtechnik, die wir einfach jeden Tag und immer wieder brauchen, gut beherrschen werden. Und das wird halt, weil ich auch oft höre, na ja, die ersten Klassen, da kann ja noch nicht so viel schief gehen und so, das ist doch noch nice und dann kann man ja immer noch wechseln. Und ich glaube, das ist ein Trugfluss. Ja, das kann ich mir auch vorstellen. Also es ist bei meinen Kindern, die die ersten Klassen Regelschule schon hinter sich haben, war das ein ganz klar strukturiertes Thema. Und nach wenigen Monaten konnten die schon einiges schreiben und lesen. Also ich habe mit meinem Ältesten in der ersten Klasse Weihnachten schon die ersten Erstlesebücher gelesen. Das ist also quasi drei, vier Monate nach Schule gekommen. Man hat es halt auch nicht in der Epoche, man hat halt nicht vier Wochen Buchstaben, da lernst du dann ein paar Großbuchstaben. Und dann hast du irgendwie vier Wochen Formenzeichnen, vier Wochen irgendwie Rechnen, lernst ein paar Zahlen. Und dann kommt irgendwie noch Ferien dazwischen und drei Monate später fängst du wieder mit Buchstaben an. Und am Ende des Schuljahres hast du jeden Großbuchstaben einmal gehabt. Immerhin, am Ende des Schuljahres. Ich habe mein erstes Buch gelesen, da war ich glaube ich in der vierten Klasse. Mhm, krass. Ja, bei mir war es so, ich hab, dadurch, dass ich eben die ersten zwei Jahre auf einer Regelschule war, konnte ich schon schreiben. Und ich hab auch, glaube ich, schon im Kindergarten angefangen, so ein bisschen Buchstaben zu lesen. Mein Vater war immer ganz stolz, aber das war natürlich überhaupt nicht Waldorf-konform, dass ich da schon weiter war. Und deswegen habe ich dieses Schreiben-Lernen, erste, zweite Klasse Waldorfschule übersprungen. Ich kam erst in der dritten. Und da konnten es die meisten dann, glaube ich, schon. Ja, also wenn man nicht, so wie ich, eine Leserechtreppschwäche hat, dann kann man das in der dritten. Aber dadurch ist das nicht... Und es wurde bei dir gar nicht erkannt oder überhaupt nicht... Ich dachte immer, es wäre nicht erkannt worden. Aber inzwischen, auch durch rückwirkende Forschung, weiß ich, ich hatte ja, also ich hatte etwas, das nannte sich Extrastunde, bei einer Frau, von der ich heute weiß, dass sie Spezialistin für Leserechtreppschwäche ist. und die heute immer noch ein anthroposophisch geprägtes Institut hat und da nach einer bestimmten Methode, die "Extrastunde" heißt, arbeitet. Was auch eine anthroposophische Methode ist. Und ich hatte Heilarythmie. Hatte ich auch. Bei mir war es Heuschnupfen. Ich hatte Heuschnupfen und das war es. (lachen) Okay, sorry. (lachen) Aber dass du das weißt. Mir hat nämlich niemand gesagt, weshalb ich Heil-Arythmie habe. Also ich glaube, es war für euch vielleicht auch was anderes gewesen. Also es war der komische... Bist du allein rausgeholt worden oder hattest du mehrere? Wir waren immer mehrere Kinder. Es war auch der komischste Haufen eigentlich. Wir fanden es nicht schlecht, aus dem Unterricht zu müssen. Aber wir fanden es schlecht, Heil-Arythmie zu haben, weil die Lehrerin war ganz gruselig. Das war so ein richtiges altes, verbittertes Urgestein. Bei der wollte man eigentlich nicht sein. Und dann hatten wir da irgendwie unsere Kupferstäbe und ich weiß nicht, was wir da machen mussten. Und weil ihr alle Heuschnupfen hattet, habt ihr euch das dann… Vielleicht ist das auch eine komische Erinnerung, aber ich dachte, dass es an dem Heuschnupfen… Ich hatte eine Phase, da hatte ich so schlimm Heuschnupfen, da bin ich immer so im Frühling mit so einer Skibrille in die Schule gekommen, so mit so einer Sonnenbrille, die so unmöglich viel verdeckt hat. Und ich dachte, dass diese Heilarhythmie mit dem Heuschnupfen zusammenhängt, aber ich würde jetzt meine Hand nicht ins Feuer legen. Vielleicht gab es irgendeinen anderen Mangel oder Makel, der mir ausgemerzt werden musste. Und die Histaminika wären auch fein gewesen, oder? Ja, aber die habe ich erst vor ein paar Jahren das erste Mal genommen. Scheiße. Genau. Auf jeden Fall hatte ich halt sozusagen Behandlungen, die ich rückwirkend sozusagen einordne als, ja klar, also ich habe auch wirklich noch mal schreiben gelernt, aber ich habe das immer, ich war halt zu langsam. Und das war natürlich ein logistisches Problem, Weil, wenn man keine Hefte hat, muss man das rechtzeitig von der Tafel abgeschrieben haben, sonst kann man auch seine Hausaufgaben nicht machen. Und darauf hatte ich das geschoben. Und genau, ansonsten wurde da irgendwie, außer dass ich halt schon wieder 60 Fehler im Diktat hatte und mich nicht mehr mehr anstrengen soll, irgendwie nicht weiter drauf eingegangen. Aber jetzt dadurch, dass ich weiß, dass extra Stunde bedeutet, es ging um Lese-Recht, Schreibschwäche Und nicht einfach nur, wir machen hier einfach ein bisschen Motorik nochmal oder so. Bin ich mir sicher, dass die das wussten, aber mir hat es halt niemand gesagt. Das finde ich ist auch so ein fieser Aspekt, finde ich, dass auf den Kindern nichts gesagt wird. Immer dieses Heimliche und dieses über die Kinder hinweg entscheiden, das widerspricht halt auch total den aktuellen Forschungsständen, dass man mit Kindern schon durchaus sehr viel früher ganz normal auch kommunizieren kann und Kinder mit einbeziehen soll und kann. Und das ist auch etwas, was ich sehr negativ in Erinnerung habe, dieses immer besser Wissen, was du eigentlich brauchst. Und dadurch hast du als Kind ja gar keine Chance, da mal deine eigenen Wünsche oder Bedürfnisse zu äußern. Ja. - Das ist ganz fies, finde ich. Und was mir auch noch mal aufgefallen ist, also wie viel Zeit wir tatsächlich mit so, ich sag mal, chorischem Sprechen verbracht haben. oder mit Dingen, die wir im Prinzip im Gleichschritt getan haben, egal ob das jetzt Eurythmie oder auch der Kunst- oder Handarbeitsunterricht war ja auch an ganz vielen Stellen tatsächlich sehr gleichförmig. Also man hat das parallel das nachgemacht, was vorne gemacht wurde. Oder das ganze Chor, Singen auch, irgendwie Flöten, das ist ja alles sozusagen, wir tun alles gleichmäßig im Gleichschritt. Und das nimmt richtig viel Raum ein. Also das wird mit dem Alter zu der Oberstufe hin weniger, aber selbst in der Oberstufe haben wir im rhythmischen Teil immer noch irgendwie Gedichte im Chor auswendig gesprochen, also gemeinsam auswendig gelernt. Also du hast ja noch nicht mal selber das für dich gelernt, sondern also... Immer wiederholt. Ich... Nee, ich hab das auf Autopilot mitgesprochen. Also ich kann dir auch... Ich kann dir die Gedichte nicht mehr sagen, ich kann dir auch nicht mehr sagen, worum Es gibt manchmal so, dass wenn irgendwo irgendwas vorbeikommt, dass sich das wie so bekannt anfühlt. Und trotzdem könnte ich dir nicht sagen, haben wir das wirklich mal im Unterricht gesprochen oder nicht. Und dass dieses, was immer so als individuell und Freiheit verkauft wird, eigentlich wie ein Großteil des Tages total im Gleichschritt verbracht haben. Und das sehr, sehr lange. Und dass das, was dann irgendwie auch noch so als individuell verkauft wird, sowas wie Klassenspiele oder so, du hast ja auch alles zugeteilt gekriegt eigentlich. Und auch mit so einem, dass man sich da irgendwie entwickeln soll oder so. Und aber auch nie eine Begründung gekriegt, wieso man jetzt die Rolle gekriegt hat und die nicht haben durfte oder irgendwie sowas. Und ich so das Gefühl habe, es gab so viel Fremdbestimmung, die für mich so wahnsinnig normal war. Man hat total vertraut, man dachte halt, das soll so sein. Also, ich hab das auch nicht infrage gestellt, dass ich irgendwie bei irgendeinem Klassenspiel da als Teufel besetzt wurde. Das Schlimme war, ich hab vor einiger Zeit mal so eine Kiste gefunden mit Bildern von dem Achtklass-Spiel. Und hab dann sozusagen uns da auf diesem Auftritten gesehen. Aber ich konnte, ich hab wirklich meine Mutter, meine Schwester gefragt, ich wusste nicht mehr, wie dieses Stück hieß. mir was wieder aufgeführt haben. Und ich hab gesagt, das ist ein totaler Blackout. Ich erinnere mich an nichts mehr. Ich erinnere mich auch nicht an die Proben. Und das war richtig merkwürdig, wo ich dann auch gesagt habe, das ist irgendwie aus meinem Gedächtnis gecancelt worden. Ich weiß nicht, warum. Aber da wurden auf jeden Fall die Rollen zugeteilt. Und weil du vorhin gesagt hast, im Gleichschritt, da hatten wir noch eine Sonderform mit unserem Lehrer. Ich habe das immer darauf geschoben. Er hat immer gesagt, er war früher bei der Bundeswehr. Der hat manchmal, wenn wir ihm zu laut waren, von in den Pausenhof in die Klasse gehen. Also musste man immer in Zweiergrüppchen sich hintereinander aufreihen in so einer Schlange. Und wenn wir zu laut oder zu viel rumgekaspert haben oder sonst was, dann ist er mit uns wieder vom Klassenzimmer in den Pausenhof gegangen und wir durften uns wieder aufstellen. Und der ist nie laut geworden, der ist immer leiser geworden. Je leiser er wurde, desto mehr wussten wir, er ist sauer. Und wir haben das ohne Scheiß manchmal eine Stunde durchgezogen, dass wir ordentliches Gehen vom Pausenhof vom Pausenhof ins Klassenzimmer geübt haben. Es hat ihm so noch nicht gepasst. Und da im Nachhinein denke ich, das ist völlig absurd, also wie viel Zeit dafür verschwendet wurde für so einen Scheiß. Aber da hat er uns noch nicht genug gedrillt gehabt offensichtlich. Und wir waren noch zu aufmüpfig. Also haben wir noch mal geübt, in Zweierreihen ins Klassenzimmer zu laufen. Das ist auch was, was mir aufgefallen ist, auch noch mal, als ich in der Kindersprechstunde gelesen habe, es gibt so was ganz Unerbittliches, was ich total kenne. Es gibt auch immer Lehrkräfte, die ausrasten, darüber haben wir ja auch schon viel gesprochen. Aber es gibt auch noch so eine Seite, die nicht so auffällig ist auf eine Art. Wo es um eine ganz ruhige, klare Unerbittlichkeit geht, die aber auch super grausam und vor allem nicht menschlich und nicht im Kontakt, sondern sich total abgegrenzt eigentlich ist. Also auch die Empfehlungen in der Kindersprechstunde gehen dann an die Mütter. Aber der Michonismus ist glaube ich der gleiche, gerade wenn man auch dann denkt, in der Unterstufe sind die Klassenlehrer*innen auch so Mütter-Väter-Figuren. Und dass du dich halt sozusagen, wie sagt sie das immer, dass man so sachlich korrekt und vernünftig handelt. Das ist sozusagen die Vernunft, die da eintritt und deswegen unerbittlich dafür sorgen muss, dass das jetzt passiert, was halt notwendig oder dran ist. Und ich glaube, ich konnte das als Kind auch überhaupt nicht irgendwie als Gewalt oder als etwas ... Also ich war immer dann auch diejenige, die dann sauer war, auf die die noch gehampelt haben, weil es mich halt dann genervt hat. Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, zu denken, dass das, was die Lehrkraft jetzt gerade tut, nicht in Ordnung ist. Nee, überhaupt nicht. Also bei uns war das dann auch so. Dann hat versucht ... die Klasse hat dann versucht, sich selbst zu regulieren, weil sie gesagt haben, "Psch, psch, der ist schon so leise und guck mal, wie er guckt." Er hat dann auch oft so süffisant gelächelt. Er saß dann einfach ganz ruhig an seinem Schreibtisch und hat halt nichts gemacht und wurde immer leiser, hat dann so vor sich hin gelächelt und dann so komisch geschmunzelt. Dann hat jeder immer den anderen so angestoßen, "Jetzt hör doch mal leise die Klappe." Im Nachhinein seh ich auch, dass das eine totale Taktik war. Und ich musste dann irgendwann mal so richtig krass schlucken, als ich irgendwie in irgendeinem Kontext gelesen hatte, dass Steiner empfohlen hat, mit dem Schlüsselbund durchaus auch mal den Schlüsselbund auf den Tisch werfen sollen, wenn ein Kind irgendwie nicht aufpasst oder ich weiß gar nicht oder wenn ein phlegmatisches Kind, glaube ich, nicht anwesend ist. Dass die wach werden. Genau, dann einfach mal den Schlüsselbund auf den Tisch werfen. Das hat er auch gemacht. Und im Nachhinein denke ich mir, es ist vielleicht seine Art, sondern das hat er wahrscheinlich aus taktischen Gründen, weil der große Dr. Rudi das gesagt hat. Und das finde ich so schlimm, darüber nachzudenken, was war da alles ganz gezielt manipulativ und nicht, was war so eine echte menschliche Emotion. Ich dachte auch ganz, also bis halt vor gar nicht lange her immer, dass da alles, was schiefgelaufen ist, individuelles Versagen ist, also Überforderung einer Lehrkraft zum Beispiel. Und erst jetzt, wo ich mich mit dem Hintergrund... Nee, nee, bei mir ist alles genau so gelaufen, wie das sein sollte. Das war kein Versagen, das war Absicht. Das sollte so, das musste so. Und das finde ich auch nochmal, weil das natürlich dann auch sagt, wenn ich jetzt meine Kinder auf die Waldorfschule schicke, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die, die Dinge, die ich richtig scheiße finde, auch erleben? Ja, sehr hoch. Man kann auch immer Glück haben, das sage ich gar nicht. Und ich glaube auch, dass viele es auch echt gut meinen. Also das sind ja sehr engagierte Lehrkräfte in der Regel. Und ich glaube, das ist halt auch was, was man spürt. Die meinen das gut. Aber trotzdem ist das, was mit uns passiert, auch eine Wahrheit. Und das fehlt mir dann so. Ich will gar nicht sagen, jemand ist ein schlechter Mensch oder sowas. Aber wenn man an die Anthroposophie glaubt und Waldorfpädagogik durchzieht, schadet man Kindern. Egal ob man das will oder nicht. Und das ist, glaube ich, so ein bisschen der Punkt. Ich wollte noch auf was anderes und jetzt habe ich es verloren. Achso, ja, Oberstufe. Und zwar ist es ja schon so, dass sich das ein Stück weit ändert. Aber ich habe mir, ach ne, war auch nicht Oberschule, war 8. Klasse. Aber es gibt eine Doku, glaub ARD, wo so eine Klasse von der 1. bis zur 8. Klasse begleitet wird. Und da gab es eine Szene, wo die Klassenlehrerin in der 8. Klasse mit ihrer Klasse bespricht, wer jetzt nachsitzt. Und die sitzt da irgendwie so ganz selbstverständlich und redet gefühlt, Und das kannte ich so gut. Auf Augenhöhe mit ihren Schülern, ja, wer ist denn jetzt hier so dran, da am Samstag und so, und sind ja jetzt noch bis irgendwie Wochenende noch drei Tage und wer glaubt denn, dass er das jetzt noch schafft mit seinen irgendwie, wer steht denn da schon auf Kipp, wer möchte sich denn vielleicht jetzt schon irgendwie melden und so. Und das klang halt irgendwie so total, ja, so partnerschaftlich auf eine Art. Und dann dachte ich, das ist so krass, weil die Regeln, was diese Kinder irgendwie, oder die Jugendlichen, die sind ja 8. Klasse, wie alt ist man da? 15, 16. Wenn man mit 7 eingeschult wird, die werden ja mit... Achso, mit 7, ja. Oder ich bin mit 6 eingeschult worden, ich glaube, ich war 14. Ja, 15. Sagen wir mal 15. Also 15-jährige Jugendliche, ja. Also, wer hat denn die Regel gemacht, dass die bei Fehlverhalten irgendwelche Striche kriegen und dass man bei irgendwelchen Strichen irgendwie dann am Samstag zum, keine Ahnung, Tischeschleifen oder so andanzen. Und aber sie sitzt da so, als ob das als ob das wie die Schwerkraft wäre, ja? Also als ob das so total das Normale... und das war das Normalste von der Welt. Und eigentlich ist halt irgendwie, ne, in der Erziehung, also Beschämung und so ist eigentlich gar nicht zulässig. Nee, also nicht in der normalen pädagogischen Sichtweise, aber aus der anthroposophischen, da gelten halt andere Regeln. Genau. Und da ist es ja auch nur zum Wohle des Kindes. Also wenn ein Kind beschämt wird, dann ist es ja auch damit das wächst daran. Ja, und es kommt halt auch immer mal wieder so vor, also in den Dingen, also sowohl auch bei Steiner als auch bei dem Gebart, der was zu Strafen geschrieben hat, als auch bei Glöckler in Kinder- und Elternsprechstunde, dass es nur darum geht, dass es die richtige, angemessene Strafe sein muss. Das ist von Kind zu Kind unterschiedlich, weil ein phlegmatisches Kind eine andere Art Strafe braucht und als richtig empfindet als ein cholerisches Kind. Man kann deswegen nicht sagen, das ist die Strafe für dieses Verhalten. Was es als Kind total willkürlich macht. Das erinnere ich gut. dass manche Kinder gefühltermaßen mit allem durchkamen und andere Kinder für jeden Pups irgendwie drakonische Strafen gekriegt haben. Und auch das dachte ich wäre irgendwie, ich sag mal, persönliches Versagen oder so, Lieblingskinder und so weiter. Aber nachdem ich das gelesen hatte, dachte ich, nee, auch das ist Strategie, oder das ist, nee, nicht Strategie, sondern das ist pädagogisch so gewollt, weil es darum geht, dass man die Strafe findet, die das Kind braucht und will und wodurch das Kind dann auch zufrieden ist. Also das fand ich halt auch immer nochmal wieder krass, dass das auch so formuliert wurde, dass Kinder, auch eineinhalbjährige, wenn sie nicht sozusagen diese Unerbittlichkeit an bestimmten Punkten mit einer sachlichen Vernunft, dass Dinge getan werden, die jetzt notwendig sind, wenn sie das nicht erfahren, dass sie dann unzufrieden und quengelig werden. Und dass sie sozusagen, dass sie das zufrieden macht, wenn sie da merken, dass jemand ihnen karmisch in ihrem Schicksal hilft. Also da gibt es dann immer nochmal so einen Dreh sozusagen. Ich glaube, wenn man das nicht kritisch liest, kann man da halt ganz oft auch, ja, man muss halt Grenzen setzen erkennen. Und das ist es aber nicht. Es ist halt eine ganz andere Variante, als zu sagen, ich setze hier jetzt eine Grenze. Also von, na, das Buch "Meine Grenze ist dein Halt" habe ich gerade zu Hause. Das ist ja eine ganz andere Grenze, die man da setzt. Da geht es ja eher ums Miteinander und jeder Mensch hat seine Grenzen. Und nicht dieses, das ist Strafen und Erniedrigen, wie du schon gesagt hast, und Beschämen. Und das ist im Idealfall, wie du sagst, ist es so, dass nicht mehr viele Lehrer das heutzutage machen, aber man weiß es halt nicht. Und wenn da, man kann auch nicht sagen, dass quasi die echten Anthroposophen aussterben, Aber ich glaube, da kommt auch eine sehr junge, motivierte Riege nach, die das dann wahrscheinlich auch so umsetzen, weil sie davon überzeugt sind, dass es das Richtige ist und dem Kind guttut. Deswegen finde ich das echt schwierig. Ja. Und das, was sich an Eltern, finde ich, dann auch oft überträgt, oder das, was ich als Kind und Jugendliche sehr wahrgenommen habe, dadurch, dass das sehr engagiert und sehr gut gemeint ist, das ist ja eine Ebene, die du auch fühlst. Und deswegen ist ja das irgendwie, ja, gerade wenn man dann so jemand, so eine geliebte Autorität auch liebt und weiß, irgendwie man wird auch geliebt, ich liege jemandem am Herzen und deswegen. Macht er das jetzt, ja. Ja, genau. Also wir liegen als Klasse dieser Person am Herzen und deswegen werden wir hier gedrillt. Ja, aber und das sind halt auch, finde ich, so Blaupausen für Beziehungen, die man ja auch für den Rest seines Lebens mitnimmt. Ja, auf jeden Fall. Also, ich hab, das hab ich, glaub ich, im Vorgespräch auch gesagt, dass ich das Gefühl habe, dass meine eigene Verhaltensweise... Ich bin ganz krass ein Mensch, der denkt, er wird nur geliebt, wenn er was leistet und wenn er die anderen stolz macht. Daran arbeite ich schon seit Jahren, auch mit Therapie usw. Das ist auch familiär bedingt, aber es ist, glaub ich, ganz klar auch durch meine... V.a. die Klassenlehrerzeit bis zur 8. Klasse verstärkt worden. weil unser Klassenlehrer hat uns die Liebe entzogen, wenn wir nicht so funktioniert haben, wie er das wollte. Und wenn wir nicht lieb und brav und vorzeigbar waren. Und das war halt meine Methode. Ich war dann halt immer lieb und brav und vorzeigbar und hab alle stolz gemacht. Und das ist schon etwas, wo ich heute viel drüber nachdenke, was hat mich da zusätzlich zu meiner familiären Geschichte und eben da so stark geprägt, dass ich immer denke, du darfst nur geliebt werden und du bist nur liebenswert, wenn du so bist, wie ich denke, dass du sein solltest. Und wenn ich stolz auf dich sein kann. Ja, das hast du vorher auch noch mal gesagt. Das habe ich auch oft gespürt, dass der Anspruch wiederum an Waldorfschüler*innen, dass sie besonders gut oder besonders Besonderer und ihren besonderen Weg gehen und so auch enorm hoch ist. Ja, diese innere Überzeugung hatte ich sehr, sehr lange, dass ich irgendwas Großes in der Welt bewegen muss. Ich muss mal, also nicht nur, dass ich damit meine Familie ganz stolz mache, sondern ich muss mal irgendwas ganz Tolles tun. Es reicht nicht, ein glückliches Leben zu führen. Ein profanes Leben. Genau, ein profanes Leben. Ich hab dann studiert und dann wurde ich ziemlich schnell nach dem Studium schwanger. Und dann kam natürlich sofort von meiner Familie so eine Enttäuschung. Wie, weil du wirfst deine Karriere hin, wo ich dachte so, Dazu muss ich sagen, ich hab Philosophie studiert. Und Spanisch. Und dachte, welche Karriere mit einem Philosophie-Studium? Was meint ihr damit jetzt? Aber so dieses Gefühl, ich muss irgendwas leisten, wo alle dann mir applaudieren und mir sagen, ich bin stolz auf dich. Mensch, du bist ja wahnsinnig herausragend. Das hatte ich noch sehr, sehr lange. Und mittlerweile denke ich, dass ich einfach auch ein gutes Leben führen kann mit meiner Familie, mit meinen Kindern, mit meinem Mann. Und natürlich, meine Talente, die ich habe, kann ich natürlich auch weiter ausbauen und wenn ich Spaß dran habe. Aber nicht, um irgendwie anderen zu beweisen, was ich alles kann, sondern nur, wenn es mir Freude bereitet. Und das ist auf jeden Fall noch so ein Thema, wo ich noch sehr dran zu arbeiten habe. Ja, kann ich gut nachvollziehen. Ja, wir haben jetzt eine Stunde schon miteinander geredet. Insofern Salatbar geschlossen. Genau, aber du darfst gerne, wenn du möchtest, einfach nochmal so zum Ende für dich sagen, was dir so das Wichtigste ist, was die, die uns jetzt zugehört haben bis zum Schluss, einfach mitnehmen können, sozusagen aus dem, was du in den letzten Jahren oder die Erkenntnisse, die irgendwie du so hattest. Also mir ist, glaube ich, ganz wichtig, dass man, wenn man sich für Waldorf interessiert, als Elternteil zum Beispiel, dass man auch hinter die Fassade guckt, weil sie sind halt einfach sehr gut im Verschleiern. Diese heimelige Art, die ist ansprechend. Und die, ich glaube, die spricht sehr, sehr viele Eltern an. Das wurde auch irgendwann mal gesagt, das spricht vor allem die Eltern an. Es wird nicht gefragt, ob die Kinder das jetzt brauchen. Ich kann das Bedürfnis danach total verstehen. hat irgendwie auch so ein Bedürfnis nach Heimat und nach zu Hause, Geborgen und so weiter. Aber die Anthroposophie, die eben auf den Waldorfschulen auch definitiv, sie wird zwar nicht gelehrt als Schulfach, aber sie steckt in allem. Und jedes Kind, das seine Schulzeit in der Waldorfschule hinter sich bringt, ist super krass. Und ich sage jetzt dieses Wort, aber indoktriniert mit Anthroposophie. Und das sollte man sich wirklich genau überlegen, ob man das möchte. Also ich Ich bin mittlerweile so, dass ich sage, ich finde diese ganze Anthroposophie ganz schlimm. Ich werde ständig wütend, wenn ich so was lese und denke, ich kann es einfach nicht fassen, wie man ernsthaft diesen Menschen zu so einem Guru erheben konnte. Und zwar nicht nur vor 100 Jahren, sondern auch heute noch. Das ist mir einfach unerklärlich. Und ich finde es durchaus super, super gut, dass man darüber berichtet, dass wir im Waldorf Salat, dass auch diese Dokus rauskommen und dass immer mehr darüber berichtet wird. weil ich finde es wichtig, dass darüber aufgeklärt wird. Weil das ist keine gute pädagogische Einrichtung. Und dazu stehe ich. Und ich bin froh, dass ich es jetzt aufgearbeitet habe und meine Kinder davor bewahrt habe. Erst wolltest du sie vor der Staatsschule bewahren, jetzt willst du sie vor der Waldorfschule bewahren. Ich auch. Genau. Dann danke ich dir, liebe Katharina, für deine Offenheit und dass du hier mit mir applaudest. und dich erinnert hast. Und ja, vielen Dank. Danke dir, Lea. Dann tschüss, glaube ich, muss man sagen. Genau, tschüss. [Musik] [Musik]

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